Baumaßnahmen

Bestimmte Bauwerke mit großen Schäden am Mauerwerk müssen unbedingt an ihrem Standort verbleiben (Zwischenwände, aufwendig zu ersetzende Bauteile oder Komplexe). Wenn diese Schäden sich in Rissbildungen oder Zersetzen der Mauermörtel äußern, kann durch das Füllen der Löcher mit Injektionsleim eine effiziente Festigung erreicht werden. Bei dieser Technik werden mittels gravimetrischem Druck Bindemittelmischungen mit Wasser und manchmal auch mit Feinsand in das Mauerwerk eingespritzt. Die Sicherung der Bauwerke mit dieser Technik erfordert im Vorlauf neue Fugenverbindungen oder Putze, die diese Rolle übernehmen können. Das Einbringen von flüssigen Materialien ins Innere eines bereits angegriffenen Komplexes erfordert besonderes Know-How und besondere Vorsichtsmaßnahmen. Die Injektionsmassen setzen mit dem hydraulischen Druck das gesamte Bauwerk unter Belastung, da die Injektionen in der Regel durch Gießen aus einer Höhe von 50 cm erfolgen.

Einsatzbereiche

Das Einspritzen von Injektionsleim auf Romanzement-Basis in alte Bausubstanz ermöglicht:

• das Reparieren von Bauten mit schadhaftem Mauerwerk, die durch Verfüllen der Löcher und Risse unbedingt erhalten werden müssen,
• das Vergießen von Mikrobaupfählen, die ins Mauerwerk oder in das aufnehmende Terrain gebohrt werden,
• das Abdichten gegen Wassereinbruch und Abdichten der Böden, um den aufwendigen Einsatz von Wasser abweisenden Harzen zu vermeiden.

Vorteile beim Einsatz von Romanzement 

Der Zusatz von Romanzement zu einem Kalk-Injektionsleim hat verschiedene, sich aus dem schnelleren Abbinden ergebende Vorteile:

• möglichkeit der Injektion im Randbereich des Gewerks aufgrund der schnellen Verfestigung der Einspritzmasse sowie Reduzierung der Undichtigkeiten im Außenbereich dank des schnellen Erstarrens; dies bedeutet Einsparungen beim Rohmaterialaufwand;
• durchführen der Injektionen ein über den anderen Tag, d.h. sogar noch schneller durch Verkürzen der Sicherungsfrist bis zur Belastungsaufnahme, um den Aufbau eines zu hohen, für das Bauteil riskanten hydrostatischen Drucks zu vermeiden,
• reduzierung der Undichtigkeiten aufgrund des beschleunigten Erstarrens,
• arbeiten bei niedrigen Temperaturen,
• einstellung der Abbindezeit im Hinblick auf eine bessere Steuerung des Injektionsvolumens,
• erhaltung der Mauerdurchlässigkeit wie bei einer Einspritzmasse aus hydraulischem Kalk,
• kkomfortables Arbeiten aus großer Höhe.

Mischungsverhältnisse:

Die Fließzeit im Marsh-Trichter beträgt 40 bis 60 Sekunden je Liter. Mit dem Verzögerer ist die Abbindezeit bei einer Temperatur von 20 °C auf 5 bis 30 Minuten (maximale TARDA-Dosis) einstellbar. Das Abbinden im Mauerwerk ist abhängig von der Wasseraufnahme der Injektionsmasse durch die Körnungen des Untergrunds wie auch von der Temperatur. Bei dieser Formulierung ist der Zuschlag eines - je nach auszufüllender Porosität - mehr oder weniger feinen Sandes möglich. Höhere mechanische Leistungen sind mit dem Zusatz eines Verflüssigers zur Wasserreduzierung erreichbar.

Tipp

Bei während der Injektion auftretenden Undichtigkeiten einen Raumteil trockenen Romanzement auf der undichten Stelle anbringen und dort einige Minuten lang belassen. Nach Hydratation wird er schnell abbinden und die Undichtigkeit verschließen. Keine Injektion bei Mauerwerk vornehmen, das Gipsspuren aufweist.