Herstellung

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Brennen

Nach dem Zerkleinern wird das Gestein aus den unterirdischen Steinbrüchen mit einer Korngröße von 0-150 mm vor Beschickung der traditionellen Schachtöfen mit Kohle gemischt.
Das Brennen des Rohmaterials erfolgt bei niedriger Temperatur in einem breiten Temperaturbereich.

Die Brenntemperatur liegt zwischen 500 °C-1200 °C, was auf folgende Faktoren zurückzuführen ist :

  • unterschiedliche Luftstromintensität im Ofeninnern aufgrund einer heterogenen Korngößenverteilung im Gestein. Dies führt lokal zu einer mehr oder weniger starken Aktivierung des Brennprozesses.
  • ungleichmäßige Verteilung der Kohle, deren Asche lokal eine Steinschmelze hervorrufen kann,
  • vorhandensein organischer Stoffe im Gestein, die bei der Kalzinierung Wärme erzeugen.

Zur Ofensteuerung verfügt man über verschiedene Parameter :

  • Oberflächenprüfung nach Augenschein oben am Ofen,
  • Rauchgastemperatur,
  • Lüftungseinstellung,
  • Anzeige des Feuers mittels Thermoelementen.

Der Ofenbetrieb wird durch Einstellung folgender Faktoren geregelt :

  • Chargenanzahl und -umfang,
  • Kohlenanteil der Charge
  • Lüftungsregulierung,
  • Abzugszeit.

Das aus dem Ofen austretende Endmaterial wird als „Stückkalk“ bezeichnet und entsprechend ihrem Brandzustand in drei Klassen unterteilt: Unterbrand, Mittelbrand, Überbrand (s. Mineralische Eigenschaften). Ein guter Romanzement zeichnet sich durch eine ausgewogene Mischung des unterschiedlich gebrannten Gesteins aus. In einem modernen Brennprozess wie dem Drehofenverfahren ist es möglich, das Rohmaterial in einem geregelten Temperaturbereich von z. B. 800 °C- 900 °C zu brennen. Dies ergibt sicher einen Romanzement, seine mineralische Zusammensetzung jedoch ist nicht repräsentativ für die Romanzemente aus dem 19. Jahrhundert. Dieser Brennprozess ist seit dem 19. Jahrhundert unverändert geblieben.