Seit über 160 Jahren wird im Chartreuse-Massiv im Frankreich ein außerordentliches Gesteinsvorkommen für die Herstellung von Romanzement abgebaut. Dieses in Frankreich im Norden von Grenoble gelegene Kalkmassiv gehört zur subalpinen Kette und setzt sich aus Sedimentschichten zusammen, die während der Orogenese der Alpen durch Faltenbildung und Verformung geprägt wurden.

Eine einzigartige geologische Schicht bildet diese außergewöhnliche Lagerstätte. Es handelt sich um einen Kalktonstein gleichmäßiger, chemischer und mineralischer Zusammensetzung, die sich bestens für die Herstellung natürlichen Zements ohne weiteren Zusatz eignet.

Der Abbau dieser um 30° bis 40° geneigten „Romanzement“-Gesteinsschicht erfolgt in zwei unterirdischen Steinbrüchen mit dem Kammer-Pfeilerbau-Verfahren. Aufgrund der genauen Kenntnis der Lagerstätte können die Bergleute als erfahrene Fachleute die Gesteinsschicht visuell verfolgen.

Der vollmechanisierte Gesteinsabbau erfolgt in verschiedenen Phasen :

• Sprengen in den horizontalen, untereinander durch eine Förderrampe verbundenen Stollen,
• Förderung bis zu den Abfuhrschächten,
• Übernahme am Fuße dieser Schächte zum Beschicken der nach außen führenden Abtransportwagen.

Weitere Maßnahmen wie das Sichern der Stollen durch Anbringen von Stahlnetzen und Verankerungen sind erforderlich. Die Einrichtung einer Werkstatt im Steinbruch sichert die Wartung der Geräte, durch Funk sind die Bergleute untereinander verbunden.