Bei der Isolierung von Wänden und Fachwerk mit Hanfbeton ist zunächst der Untergrund vorzubereiten.

Für Fachwerk : 
Eine Holzleiste in der Mitte des Fachwerks befestigen. Wenn die Fachwerkabstände über 60 cm hinausgehen, sind ein oder mehrere Sparren dazwischen zu setzen. Die tragenden Holzteile sind auf der Innenseite mit Hanfbeton in den nachstehend aufgeführten Mindestdicken zu versehen. Auf der Außenseite ist unbedingt ein Schutz anzubringen (Verkleidung, Putz etc.). Eventuell einen Freiraum von 15 bis 20 mm für die Deckschicht vorsehen. Nicht beide Seiten einer Außenmauer mit sichtbarem Hanfbeton belassen. Sichtbare Holzkonstruktionen auf beiden Seiten der Wand vermeiden.

Für Mauerverschalungen : 
Bei vorhandenem Mauerwerk auf den sauberen, gesunden Untergrund zunächst einen Anspritzer aus 1 Raumteil Romanzement auf 2 Raumteile Sand anbringen. Vorab die Verschalungsbretter verlegen.

Auf einem Holz-Tragewerk ist der Hanfbeton in der Mindestschichtdicke aufzubringen. Vorab die Verschalungsbretter verlegen. Die Beschichtung der tragenden Holzteile richtet sich nach deren Stärken. Die Verschalung der Holzteile beträgt mind. 7 cm. Über 8 cm Holzstärke hinausgehende Holzteile dürfen sichtbar bleiben.

Verarbeitung : 
Die Anwendung in sehr feuchten Räumen ist verboten. Es ist eine Feuchtsperre zur Vermeidung von kapillar aufsteigender Feuchtigkeit von der Unterkonstruktion zum Hanfbeton zu verlegen. Es empfiehlt sich eine Sperre mit mind. 20 cm Dicke am Boden. Bei Mauerverschalungen darf Hanfbeton nicht bei Frost oder starkem, trockenem Wind verlegt werden.

Mischverhältnis :

Ausführung : 
Die Mischung muss homogen und klumpenfrei sein und die Hanfschäben sollen gut vom Bindemittel umhüllt sein. Die Verarbeitungszeit der Anmachmischung beträgt je nach den empfohlenen Dosierungen ca. 15 Minuten. Die Holzverschalung unter Beachtung der Verschalungsdicke positionieren, dabei einen Freiraum von 1,5 bis 2 cm für den Putz berücksichtigen, wenn dieser direkt auf das Holz aufgetragen werden soll. Die empfohlene Höhe der Verschalungsbretter beträgt 50 bis 80 cm. Den Hanfbeton in aufeinander folgenden Schichten von 10 bis 15 cm einfüllen. Die gesamte Oberfläche mit einem Kamm verdichten und die Kanten an den Verschalungsbrettern und Holzteilen leicht feststampfen. Eine weitere Schicht auftragen und ebenso verfahren. Wenn die Verschalung an der Auffüllseite gefüllt ist, das Verschalungsbrett hochschieben, ohne es abzulösen. Das Ausschalen kann direkt nach dem Erstarren ohne Wartezeit erfolgen, um eine maximale Austrocknung sicherzustellen.

Technische Daten :

• Dichte : 450 bis 550 kg/m³ je nach Verdichtung
• Druckfestigkeit: >0,2 MPa
• Wärmeleitfähigkeit: 0,07W.m-1K-1 bei 0 % relativer Luftfeuchtigkeit 

Wärmebeständigkeit :

Je nach Verdichtung sind für 1 m³ Hanfbeton vorzusehen : 

• 1 150 bis 1 300 Liter Hanfzuschlag
• 280 bis 310 kg Romanzement

Das Auftragen der Deckschicht erfolgt nach dem Trocknen. Die Trocknung ist von der Raumlüftung, von der Umgebungsfeuchtigkeit und der ausgeführten Schichtdicke abhängig.

Als Richtwert gilt für eine Schichtdicke von 15 cm eine Trocknungszeit von ca. 30 bis 60 Tagen je nach den örtlichen Bedingungen. Die Wasserdampfdurchlässigkeit von Hanfbeton darf nicht beeinträchtigt werden. Daher ist mindestens eine Seite mit einer dampfdurchlässigen Beschichtung zu versehen.

Beachten Sie unser Anwendungshandbuch, das als Download verfügbar ist.