Entstehungsgeschichte

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Natürlicher Zement, Gusswerkstoff

Die Geschichte des Betons und auch der Zemente im 19. Jahrhundert. ist eine Geschichte der Wiederentdeckung von Baustoffen, des sich entwickelnden Know-How und in der Architektur eine Zeit des Wandels vom Handwerk zur Industrie. Es ist die Wiederentdeckung eines Stücks Geschichte vergessener Architektur, auf dem wir heute aufbauen können, um ein neues Stück Geschichte zu schreiben.



Romanzemente, die ersten im frühen 19. Jahrhundert entdeckten Zemente, wurden in Europa in großem Umfang bis zum ersten Weltkrieg hergestellt. Sie dienten als Zuschlagstoffe für Kalke, später als Bindemittel zur Herstellung von Gussteilen nach Art der Stuckornamentik und schließlich zur Kunststeinfertigung.

Durch sie gelangten Zemente zu hohem Ansehen. Durch sie konnte sich Beton in der Architektur durchsetzen.

Die Jahre 1830–1910 sind eine Übergangszeit zwischen der klassischen Hausteinbauweise und dem modernen technisch-ästhetischen Stahlbetonkonzept. Regionen wie die Alpen, insbesondere Isère und die Stadt Grenoble, spielen eine große Rolle nicht nur im Hinblick auf Quantität und Qualität von damals erstellten und noch bestehenden Bauten aus Romanzement, um deren Aufwertung man sich heute sehr bemüht. Ein weiterer Grund ist, dass die Zementwerke immer noch diese Zemente herstellen und diese nicht nur der Restaurierung, sondern auch der Entwicklung neuer Produkte und einer neuen Architektur dienen.


Cedric Avenier
Doktor der Kunstgeschichte/Architektur
Architekturwerkstatt