Restauration in der Denkmalpflege

Zurück

Gussteile, Fertigteilherstellung

Als der natürliche Zement oder Romanzement im 19. Jahrhundert bekannt wurde, haben die Architekten ihn gleich für die Gestaltung von Fassaden entdeckt. Die Gusstechnik und der Fertigteilguss, die sich bereits mit dem Material Gips durchgesetzt hatten, erlebten mit dem Romanzement einen Aufschwung.

Der Abguss ist eine Kunst und es gibt eine Vielzahl von Verarbeitungsformen. Mischungsverhältnis, Typ, Sandkorngröße wie auch die Verarbeitbarkeit vom festen bis hin zum flüssigen Mörtel im Mischungsverhältnis von 2:1 bis 1:2 sind ebenso variantenreich. Wir beschreiben zwei Verfahren, zunächst den Zweischichtguss, der vermehrt bei der Gussteilherstellung mit Romanzement im 19. Jahrhundert anzufinden ist und zweitens das Verfahren mit einer einzigen stärker dosierten Schicht flüssiger Konsistenz für komplexe Gussformen, die schwierig zu füllen und auszuformen sind.


Verarbeitung

1. Zweischichtguss : Die Außenschicht wird mit einem feinen, ausreichend dosierten Mörtel (1:1 in Raumteilen) erstellt. Der zugesetzte Sand mit einer Korngröße von unter 0,5 mm kann aus einem farbigen Füller mit Pigmentzusatz bestehen. Zuerst wird dieser Mörtel auf die Forminnenwand aufgezogen. Die Mörtelkonsistenz muss ausreichend, jedoch nicht zu fest sein, damit das Abformen detailgetreu ohne Luftporen erfolgen kann. Die Zusammensetzungen sind nachstehend aufgeführt.

Da der Elastizitäts-Modul und das Schwinden beim Trocknen recht hoch sind, muss die Schichtdicke so gering wie möglich sein. Die entstehende Mörtelhaut hat eine schützende Funktion und verfügt über eine ziemlich körnige, steinähnliche Oberfläche. Der zweite, gröbere Mörtel (Mischungsverhältnis 1:2 in Raumteilen), der Gusskörper, wird nass in nass auf die erste Schicht aufgetragen, um eine gute Verbindung zwischen den beiden Schichten herzustellen. Beide Mörtel sind hoch wasserdampfdurchlässig mit einem Dampfdurchlässigkeitswert von 0,52 bzw. 0,42 (g/m2.mmHg).

Mischungsverhältnis in Raumteilen:

Außenschicht = 1 : 1 0/0,5 mm Füller bzw. Pigment 0 bis 0,5 Verschlusskappe TARDA je Liter Romanzement abhängig von der Außentemperatur

Innenschicht = 1 : 2 0/4 mm 0 bis 0,5 Verschlusskappe TARDA je Liter Romanzement abhängig von der Außentemperatur

2. Zusammensetzung der Gussmörtel für Fertigteile : Da Gussformen mit komplexer Form schwierig zu füllen und für das Ausformen höhere Festigkeiten erforderlich sind, ist die Verwendung eines höher dosierten Mörtels mit flüssiger Konsistenz einfacher. Für diesen Fall ist der Zusatz eines hoch plastifizierenden Mittels zur Reduzierung des Wasserzementwertes und zur Erhöhung der Fließeigenschaft des Mörtels erforderlich. Leider wirken mit Romanzement nicht alle Verflüssiger. Zögern Sie bitte nicht, uns wegen der Wahl des geeigneten Mittels anzusprechen. Der Vorteil dieser Methode liegt im Vergleich zum Zweischichtguss in der glatteren und weniger körnigen Oberflächenbeschaffenheit.

Einschichtmörtel flüssiger Konsistenz = 2:1 bis 1:1 0/1 bis 0/3 mm 0,5 bis 1 Verschlusskappe TARDA je Liter Romanzement + Verflüssiger.

Obwohl die Festigkeiten im Frischgussteil recht hoch sind, ist eine mindestens zweiwöchige Feuchtnachbehandlung unerlässlich. Im Hinblick auf eine gute Dauerhaftigkeit gewährleistet diese die ordentliche Hydratation der Mörteloberfläche. Pulverbildung an der Oberfläche wie auch eventuelle Rissbildungen werden vermieden.

Diashow

Moulages_1
Moulages_2 Moulages_3 Moulages_4 Moulages_5 Moulages_6 Moulages_7 Moulages_8 Moulages_9

Diashow ansehen